Auf der Suche nach dem optimalen Liegeplatz!

Die Entscheidung ist gefallen. Wir bleiben vorerst an der sonnigen und klimatisch bevorzugten spanischen Mittelmeerküste, und möchten gerne kurz- bis mittelfristig den gesamten westlichen Mittelmeerraum mit unserer Ocean Spirit erkunden. Nun suchen wir den idealen Ort, die perfekte Marina, wo wir unser Schmuckstück gut aufgehoben wissen. Bleiben wir in Almerimar, gehen wir nach Cartagena, Alicante und/oder Valencia?

Na, dann gehen wir das mal analytisch an.

Was spicht für Almerimar?
Als ich im letzten Oktober Einhand dort eingelaufen bin, waren der Empfang und die helfenden Hände willkommen und das Einklarieren verlief unproblematisch. Herr Estrella vom Marina-Büro, der auch ein wenig Deutsch spricht, war kooperativ und meine Voranmeldung wurde bereits bearbeitet. Die Marina bietet über 1000 Plätze für Yachten bis zu 60 Meter auf bis zu sechs Meter Wassertiefe. Ein weiterer Vorteil sind die wirklich günstigen Liegeplatzgebühren. Diesbezüglich im Verhältnis zu den sonst üblichen spanischen Preisen. Nahezu sämtliche Servicebetriebe vom Segelmacher bis zur Motorwartung nebst Werft mit Landplätzen sind vorhanden. Flankiert von einem Naturschutzgebiet und einem angrenzenden Golfplatz bietet diese künstlich geschaffene Destination einige mehr oder weniger große Wohnanlagen, Einkaufsmöglichkeiten und entsprechende Restauration.

Meine Fahrt zum Flughafen Almeria war für mich abschreckend. Es dominieren touristische Infrastrukturbauten. Kilomterweit erstrecken sich Gewächshäuser aus Plastikfolien mit den dazugehörigen Billiglohn-Arbeitern aus Afrika und Osteuropa. Lucio, mein Fahrer, sprach von teilweise skandalösen menschlichen Verhältnissen. Auf der einen Seite ein Millionär-Hotspot, auf der anderen Seite Armutsverhältnisse. Sonst war der erste kleine Eindruck eher neutral. Ein Platz zum Wohlfühlen? Müssen wir sehen.

Was spricht für Cartagena?

Die Hafenstadt Cartagena mit etwas über 200.000 Einwohner liegt an einer tiefen, vor allem Wetter geschützten Bucht der Cálida („warme Küste“), in der Region Murcia. Cartagena ist einer der bedeutendsten Handelshäfen Spaniens und die größte Marinebasis am Mittelmeer.

Aufgrund meiner Recherchen und der Marina-Homepage bin ich intuitiv positiv gestimmt. Cartagena bietet sicherlich mehr als Almerimar. Ein Höhepunkt ist sicherlich die Bucht. Was ich gelesen habe, ist der erste Eindruck verfälscht. Erst im zweiten Schritt überzeugt die Stadt.

Die Marina hat 400 Liegeplätze für Schiffe bis zwanzig Meter und liegt in der allseitig geschützten Bucht, die besten Schutz bei allen Winden bietet. Aufgrund des naheliegenden Militärhafens, welches Sperrgebiet ist, würden wir wie in Abrahams Schoß liegen. Allzeit gesichert! Sämtliche notwendigen Servicebetriebe und Schiffsausrüster nebst Trockendock gibt es auch. Und die Stadt selbt lädt sicherlich zum Verweilen und Wiederkommen ein.

Was spricht für Alicante?

Eine weitere Option ist Alicante. Der absolute Vorteil für einen Dauer-Liegeplatz ist der naheliegende Flughafen mit sehr guten und günstigen Verbindungen nach Deutschland. Und der Bahnhof für innerspanische Wegstrecken befindet sich nur zehn Minuten vom Hafen entfernt. Regelmäßige Fährverbindungen auf die Balearen komplettieren das Angebot.

Die geschichtsträchtige Hafenstadt, mitten an der Costa Blanca, mit etwa 330.000 Einwohner ist eine moderne Großstadt mit entsprechender Infrastruktur.

Die Marina Alicante bietet 800 Liegeplätze für Schiffe von 8 bis 50 Meter. Sämtliche schiffsspezifischen Unternehmen gibt es selbstredend auch.

Was spricht für Valencia?

Die kleine Schwester Barcelonas, wie Valencia gerne bezeichnet wird, hat sicherlich auch etwas. Auch hier gilt, Flughafen mit sehr guten Flugverbindungen in den Norden. Nur, fühlen wir uns in so einer Großstadt mit nahezu 800.000 Einwohner wirklich wohl? Auf der anderen Seite bietet die Marina als ehemaliger America`s Cup-Hafen sicherlich einiges.

Die Marina bietet 1300 Plätze für Yachten bis zu 100 Meter LÜA auf 3 bis 5,4 Meter Wassertiefe. Der Hafen soll durch seine günstigen Liegeplatz-Gebühren, seine Vielfalt an nautischen Services und so fort überzeugen.

Lassen wir uns mal überraschen, wie das Pendel ausschlägt. Nach unserer Erkundungstour im April wissen wir mehr.

Arbeitsreiche Grüße aus dem Büro

HJR