7 Länder, 2.550 km in zwei Tagen und Grenzkontrollen ohne Ende!

Um 7.15 Uhr sind wir bereits auf der Athener-Ausfall-Straße in Richtung Thessaloniki. Gut ausgeschlafen und mit dick geschwollenem linken Fuß. Das lasse ich mir nicht nehmen. Ich habe meine Familie nach Kreta gefahren und ich werde sie auch wieder nach Hause bringen. Komme was wolle. Schmerzen hin, geschwollener Fuß her. Kuppeln geht.

Genießen wir erst einmal die wunderschöne Landschaft auf der Strecke nach Nord-Griechenland. Tempomat 140 und der Mokka läuft, schnurrt vor sich hin. Unser heutiges Ziel als Zwischenstation ist das Parkhotel Palic in Nord-Serbien, kurz vor der ungarischen Grenze. Etwas mehr als 1.300 km. Die über zehn Mautstellen auf dem Abschnitt bis zur nordmazedonischen Grenze ignorieren wir mal. Je Mautstopp eine Minute, bei passendem Kleingeld. Die Autobahn ist wirklich sehr gut ausgebaut. Bis zur Abzweigung nach Thessaloniki, dann wird es ungemütlich.

Die nordmazedonischen Grenzbeamten nehmen ihren Job wirklich ernst. Ein Vorgeschmack auf das was noch kommen wird. Freuen wir uns auf eine neue Tankfüllung zum guten Preis. Nordmazedonien ist landschaftlich auch reizvoll. Border Control am Grenzübergang zu Serbien. Jetzt wird es ungemütlich. Die haben Langeweile, kontrollieren ohne Ende. Nahezu jedes Fahrzeug wird durchleuchtet, die Pässe gefühlt mehrfach gescannt, hinten und vorne kontrolliert. Über eine Stunde lang geht es mit Stop and Go langsam über die Grenze. Landschaftlich links und rechts der gut ausgebauten Autobahn bleibt es wirklich interessant. Je näher wir nach Belgrad kommen, je uninteressanter wird es. Die Autobahn führt direkt durch Belgrad durch. Das ehemalige sozialistische Jugoslawien lässt grüßen.  Um 21.00 Uhr, nach 14 Stunden am Steuer, fahren wir auf den Parkplatz am See vom Parkhotel Palic. Ein schönes, etwas in die Jahre gekommenes, romantisches Hotel, welches dringend eine Renovierung benötigt, empfängt uns distanziert-freundlich. Müde fallen wir in die Betten. Gute Nacht, Augen zu und bitte nicht schnarchen.

6.30 Uhr klingelt der Wecker nach einer sehr guten Nacht. Die gesamte Familie hat geschlafen wie ein Murmeltier. Um 8.00 Uhr, spätestens halb neun möchte ich wieder auf der Autobahn sein. Wir konsumieren das serbisch-pragmatische Frühstück, schauen uns noch ein wenig um, bezahlen und starten gen Norden.

Das nächste Chaos wartet. Die Grenzkontrollen nach Ungarn. Wieder über eine Stunde Wartezeit. Wo kommen die vielen Autos her? Sind die die gesamte Nacht durchgefahren? Der rechte Fahrstreifen voller LKW´s. Mindestens zehn Kilometer LKW-Stau. Die ungarischen Grenz-Beamten nehmen es freundlich-bestimmend äußerst genau. Kofferraum auf, die hinteren Türen öffnen, Fragen beantworten, woher, wohin und so weiter. EU-Außengrenze nennt sich das. Wir sind wieder in der EU! Nun haben wir freie Fahrt.

Und die Geschichte ist schnell erzählt. Budapest, die Slowakei mit den Stäten Brünn und Bratislava und Tschechien mit Prag lassen wir links liegen. Wir spulen unsere letzten Kilometer ab. Tankstopp mit Pinkel- und Kaffeepause, weiter geht es. Südlich von Dresden haben wir noch 400 Kilometer. Punkt 22.00 Uhr fahren wir auf die Hofeinfahrt. Geschafft! Schön, wieder Zuhause zu sein. Ein kleines Abenteuer, eine Erfahrung mit der Erkenntnis, dass es das gewesen ist.

Allen LeserInnen ein entspanntes Wochenende aus dem Büro

HJR & Family