Wir liegen in Cadiz und der Skipper ist wieder allein an Bord!

Was für ein Empfang in Cadiz. Industriehafen, Kreuzfahrtterminals, fünf Cruisliner an den Kais, und tausende von Menschen in der Stadt. Die Royal Clipper, Mein Schiff von Tui, eine riesige Privatyacht, Fähren und weitere Kreuzfahrer, die ich (noch) nicht identifiziert habe. Ich sitze hier in der Marina von Cadiz in der ersten Reihe. Hafenkino in höchster Vollendung.

Der Zwei-Wochen-Törn geht heute für meinen Gast und Mitsegler an Bord zu Ende. Morgen fliegt mein lieber und netter Daniel aus dem Breisgau wieder nach Hause zu seiner neuen Liebe. Ich hoffe, ich konnte ihm ein wenig in die Spur helfen, sein weiteres Leben zu meistern. Somit bin ich wieder Einhand-Segler und muss die Strecke bis zur Almerimar-Marina alleine meistern. Aber vorher nehme ich einen zusätzlichen Hafentag, um Cadiz näher kennenzulernen.

An dieser Stelle vielen Dank für die gemeinsamen Tage an Bord, Gruß und Kalimera an deine Helena und für dich, Daniel, alles Gute und gutes Gelingen für die nächsten Jahre.

Cadiz, diese alte spanische Hafenstadt in Andalusien hat etwas, gefällt mir. Die Glanzzeit erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert als Sitz der spanischen Marine und bedeutendes Zentrum für Forschungsexpeditionen und Handel. Cadiz ist auch Universitätsstadt. Einige dieser Hochschulen habe ich bei meinem Rundgang durch diese älteste Stadt Europas einmal angeschaut. Die entsprechende Altstadt lädt mal wieder zur Besichtigung und zum Verweilen ein. Unzählige Läden, Geschäfte, Restaurants, Bars et cetera empfangen ihre Gäste. Und, Cadiz ist auch beliebt in der Kreuzfahrtbranche. Wie mir der Hafenmeister erzählte, ist das gesamte Jahr hindurch Saison. Selbst in der „Winterzeit“ ist ein nahezu wöchentliches Ein- und Auslaufen der Kreuzfahrtriesen zu beobachten. Liegen die Temperaturen im Winter täglich bei nahezu 20 Grad. Entsprechend brummt das Geschäft der Einzelhändler. Der Legende nach wurde Cadiz durch Herakles gegründet. Und, wie soll es anders sein, die Römer haben auch hier ihre Handschrift hinterlassen.

Ich habe mal etwas gelesen. Cadiz soll bekannt sein für seine Bewohner, seine Meeresbucht, seine Geschichte und Lebenslust. Was auch immer das bedeuten soll. Mir gefällt die Kultur und die Tradition hinter der Stadtmauer, die anscheinend bewahrt geblieben ist. Und, das Grüne in der Stadt. Einige Grünanlagen, hübsche Parks und ein Rundwanderweg um die gesamte Stadt entlang der Küstenlinie. Imposant auch die abends rot-blau beleuchtete Hängebrücke, die die Halbinsel mit dem Festland verbindet.

Der Küstenabschnitt hier wird in Spanien Costa de la Luz, die Küste des Lichtes, genannt. Auch die Vielfalt der Strände, von denen nur wenige touristisch erschlossen sind, lohnen einen Besuch. Als nicht Wein Trinker sind mir hier in Cadiz die sehr vielen Weinlokale aufgefallen. Das hat wohl mit dem Hinterland zu tun. Unzählige Sherry-Weinkeller soll es geben. Na dann zum Wohl.

Sonnige Grüße von Bord bei 25 Grad und blauem Himmel

HJR