Es ist geschafft! Nach 420 Seemeilen von A Coruna bin ich im Vorort von Lissabon eingelaufen. Ganz entspannt, ohne Stress und Hektik. Ich freue mich etwas, dass es Einhand so gut gelungen ist.
Und, edel, edel die Marina mit wieder freundlichem Empfang, Dockmaster, der beim Anlegen hilft, und ein nettes Städtchen mit vielen Urlaubern. „Denn hier droht die gelbe Gefahr“. So viele Touristen mit Mundschutz, die können nur aus Japan und/oder China kommen.
Cascais liegt etwa 25 Kilometer westlich von Lissabon, mit Sandstrand und allem was das Herz so begehrt. Mein kleiner Einkaufstripp, quer durch die Innenstadt, verspricht einen intensiveren Sparziergang durch die kleinen Gassen und Flaniermeilen mit den typischen touristischen Läden und Geschäften sowie Bars, Restaurants, Caféss et cetera. Und ganz wichtig für das Bunkern, endlich ein sehr großer Jumbo-Supermarkt. Jetzt kann ich mich abschleppen. Der Kühlschrank war nämlich fast leer.
Die Marina als solches ist eine Full-Service-Marina mit 600 Liegeplätzen sowie Lokalitäten, Geschäften und allem, was das Seglerherz so benötigt und/oder auch nicht. Ein wirklich guter Yachthafen, um sein Schiff über den Winter in guten Händen zu wissen.
Und wieder etwas für den Skipper. In der Altstadt befindet sich die mittelalterliche Festung Nossa Senhora da Luz und der Palast der Zitadelle, eine ehemalige königliche Sommerresidenz. Ich habe mal ein wenig recherchiert. Cascais war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Das bewiesen gewisse Ausgrabungen. Mal wieder die Römer, aber auch arabische Einflüsse sind festzustellen.
Nach vielen Metern kreuz und quer durch Cascais stelle ich fest, dass ein Wiederkommen und ein etwaiger längerer Aufenthalt lohnt. Ein wirklich entzückender portugiesischer Fischerort, und sicherlich ein beliebtes Urlaubsziel an der Küste von Lissabon. Ich stelle eine elegante Mischung aus dekorativer Architektur des 19. Jahrhunderts, gepaart mit traditionellem portugiesischen Charme, und guten bis sehr guten touristischen Einrichtungen fest.
Bleibe ich nun hier, oder segele ich noch weiter, um direkt in Lissabon festzumachen. Von hier aus fährt auch ein Zug nach Lissabon. Mal sehen, wie morgen die Stimmung ist.
Hier in der Stadt herrscht ein kultiviertes, internationales Klima, sowie ein durchaus wohlhabendes Ambiente und das gesamte Erscheinungsbild wird nicht von hässlichen Appartement- und/oder Hochhaushotels geprägt. Trotz der vielen Touristen um diese Jahreszeit, geht es sehr kultiviert zu.
Eine kleine Pause beim Döner-Imbiss kommt jetzt gut. Einen Frappé gibt es dann an Bord. Das Programm für die nächsten Tage steht auch. Ich bleibe bis zur Weiterfahrt hier in der Marina Cascais, und fahre mit dem Zug nach Lissabon. Es bringt, so vermute ich, keinen Sinn mit dem Schiff in den Containerhafen zu fahren. Eine industrielle Umgebung benötige ich nicht. Obwohl der Liegeplatz unweit der City liegt. Dann nehme ich lieber den Vorortzug.
Und zum Schluss noch etwas für´s Gemüt. So als alternder Mann, der die besten Jahre hinter sich hat. Hier gibt es über alle Altersklassen hinweg, wirklich hübsche portugiesische Mädels. Hier muss ein Nest sein. Liebe Grüße an die Ehefrau zu Hause, ich habe dich lieb, musst keine Angst haben. Löwen sind immer treu und verbunden.
Sonnige Grüße von Bord
HJR