Pünktlich um 8.00 Uhr macht es peng auf dem Schiff. Die versprochenen Brötchen kommen geflogen. Das hörte sich an wie eine abgeschossene Flugente. Der Rucksack ist gepackt, Wasser, Kamera, Jacke und das Mountainbike stehen bereit. Na dann lass ich mich mal von der Barockstadt Porto verzaubern. Die zweitgrößte Stadt Portugals, deren Namen im Deutschen wörtlich Hafen heißt, beheimatet etwa 238.000 Einwohner, und bildet in Nord-Portugal das wirtschaftliche und kulturelle sowie auch industrielle Zentrum.

Etwa drei, vier Kilometer muss ich entlang des Douros radeln, und bin schon als rational denkender Pragmatiker beeindruckt. Das haut mich fast um. Wirklich sehens- und erlebenswert. Schade, dass die Familie nicht an Bord ist. Eine Seilbahn führt vom Vorort hinauf nach Porto. Mein erster Eindruck ist äußerst bemerkenswert. Eine faszinierende und lebhafte Stadt voller Touristenströme. Man, hier steppt der Bär bereits morgens um halb elf Uhr. Und geschichtsträchtig dazu. Die guten alten Römer hatten hier auch ihre Hände im Spiel. Im Zeitalter der europäischen Expansion entwickelte sich Porto zu einer bedeutenden Handelsmetropole.

Für alle Weintrinker ist Porto Namensgeber für den bekannten Portwein. Im Jahre 2001 war Porto auch Kulturhauptstadt Europas. Das historische Zentrum gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schade nur, dass die Instandhaltung und Restaurierung hier etwas zu kurz kommt. Ist wohl alles denkmalgeschützt. Welcher Eigentümer möchte denn auch die hohen Auflagen und Investitionen zur Erhaltung tragen? Sicherlich manchmal unbezahlbar. So sind im Erdgeschoss vieler Immobilien kleine Geschäfts untergebracht, und oben drüber sieht es aus, als hatte die Bombe eingeschlagen. Schade! Trübt ein wenig das Gesamtbild.

Ich kann gar nicht so viele Fotos machen, schaue mir auch nicht alles an. Das Viertel Ribeira ist wunderschön. Ein Labyrinth aus engen Straßen und Gassen, ich verliere die Orientierung. Das älteste Viertel der Stadt mit den antiken Häusern und gepflasterten Straßen sowie auch den unzähligen familienbetriebenen Restaurants, Bars, Cafés und so fort lassen meine Kamera heißlaufen. Und dann erst die barocken Kirchen und uralten Brücken, die Tuktuks die Touristenbusse und die Menschenmengen. Auf dem Douro eine Armada von Ausflugsschiffen. Wir haben noch nicht mal Mittag!

Über die vielen Sehenswürdigkeiten, Kathedralen und Kirchen schreibe ich jetzt nicht viel. Das muss erlebt und besichtigt werden. Normal ein Programm für zwei bis drei Tage. Dennoch spaziere ich mit meinem Bike kreuz und quer durch Porto, und entschließe mich nach gut drei Stunden, im Fischerdorf Afurada meinen Mittagstisch einzunehmen.

Hier ist es gemütlich, authentisch und mein Salat mit gegrilltem Steak vorzüglich. Dazu Brot und Kartoffeln. Fast griechisch. Bin ich ja auch bald wieder.

Den Nachmittag verbringe ich an Bord bei Kaffee und Kuchen, und plane den morgigen Tag. Es wird ein langer Törn von über 60 Seemeilen bis Figuera da Foz.

Sonnige Grüße von Bord aus Porto

HJR