Stadt der Seefahrer und Kelten – im Herzen der Süd-Bretagne!

Nach etwas über 30 Seemeilen von Concarneau bis Lorient hatten wir flussaufwärts des Flusses Blavet in Richtung Lorient die Qual der Wahl. Insgesamt gibt es hier fünf Häfen respektive Marinas die angelaufen werden können. Wir haben uns für den stadtnahen Hafen von Lorient entschieden. Nun befinden wir uns im Herzen der Südbretagne.
Es gibt hier einen Militärhafen, Yachthäfen, den nach Bologne-sur-Mer zweitgrößten Fischereihafen, einen Handelshafen und einen Passagierhafen.

Die Stadt der Kunst und Geschichte ist stark von ihrer Vergangenheit in Bezug auf die Französische Ostindienkompanie geprägt und hat sich einen ganz eigenen Charakter und Identität verschafft. Und, die Geschichte des zweiten Weltkriegs holt uns auch hier wieder ein. Wie so häufig entlang unserer Route von der Normandie bis La Rochelle. Bewusst bin ich hierauf nicht eingegangen. Eine kleine Ausnahme ist gestattet. Zwischen 1941 und 1943 hatte die deutsche Wehrmacht hier eine U-Boot-Basis. Mehr schreibe ich nicht.

Nun wieder in die Gegenwart.

Der erste Eindruck, und was wir bei der Einfahrt visuell aufnehmen, reißt uns nicht vom Hocker. Wir sind sehr enttäuscht und laufen den Stadthafen von Lorient nicht an, sondern drehen vorher um, um in die Marina Kerneval zu gelangen. Es hat den Anschein, dass kosmische Störungen vorhanden sind. Bei uns ist das manchmal so. Unerklärlicher Weise fühlen wir uns sofort wohl oder der Funke springt nicht über. Auf die Gefahr hin, dass wir uns geirrt haben, und Lorient eine zweite Chance verdient hat, wird diese Destination erst einmal aus dem Gedächtnis gestrichen. Der geplante Geburtstags-Hafentag ist somit irrelevant geworden. Wir segeln weiter nach Quiberon in die Marina Haliguen, und der Sonne entgegen. Denn, es wird von Tag zu Tag und von Meile zu Meile in Richtung La Rochelle sonniger und wärmer. Wenn es die nächsten sieben Tage so bleibt und die Windvorhersage auch Gültigkeit hat, laufen wir mit Vollspeed am Mittwoch nächster Woche in La Rochelle ein.

Sonnige Grüße von Bord aus Lorient

HJR & Family