Mitten an Aeros Nordküste liegt Aeroskobing. Eine Stadt aus dem frühen Mittelalter. Da wollen wir von Svendborg aus hin. Und es bläst mal wieder. Regen, Sonne, Gewitterschauer und, und und. Abwarten und Tee trinken, der Tag ist lang. Auch am Nachmittag sind die wenigen Seemeilen im Svendborg Sund möglich. Wind 5 bis 6 Bft. – West/Südwest, von vorn. Unter Motor geht es nach dem Mittag die gesamte Strecke nach Aeroskobing. Fähren und Marineschiffe begleiten uns, Fischer grüßen freundlich, Volker, mein Mitsegler ist heute mal Steuermann. Der Autopilot hat Urlaub. Muss sich auch mal erholen.

Der erste Eindruck von Aeroskobing täuscht sicherlich nicht, manchmal fühlt man sich wirklich ins 17. oder 18. Jahrhundert zurück versetzt. Reine Idylle! Um es marketingtechnisch auszudrücken. Christian Andersen, der dänische Märchenerzähler lässt grüßen. Aber, was schreibe ich? 2002 wurde Aeroskobing sogar mit dem Preis der EU für das Kulturerbe (Europa Nostra) ausgezeichnet.

Die Dörfer der Insel liegen aufgereiht wie Perlen an der Hauptverkehrsstrasse – ein malerisches Bild. Kühe, Pferde, Schafe, üppige Weiden, kleine Häuser und Höfe, die von Steinmauern und Hecken umgeben sind. Gläubig scheinen die Bewohner von Aero auch zu sein. Hühnengräber, Ganggräber und Dolmen (aus behauenen Steinblöcken errichtetes Bauwerk) sind Zeugen aus Jahrhunderten vor unserer Zeit. Ein großes Plus auf der Habenseite von Aerö ist die nachhaltige Energiegewinnung. Die Insel zählt heute weltweit zu den fortschrittlichsten Kommunen in Bezug auf nachhaltige Energieerzeugung. Fernwärme aus Sonnenenergie, Biomasse, Windkraft als natürliche Quelle zur Stromerzeugung, Energiegewinnung aus Wasser und, und, und. Handel und Gewerbe blühen ebenso auf Aero.

Für mich ist sie trotzdem tot…

Sonnige Grüße von Bord

HJR

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