Nun, ich war in Lagos, der Segler-Destination in Bezug auf das Thema Überwinterung an der Algarve. Lagos liegt etwas über 20 Seemeilen östlich von Cabo de Sáo Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas. Bereits die Römer und Griechen siedelten hier an der Bucht von Lagos. Und der Hafen war bereits im 15. Jahrhundert Ausgangspunkt zahlreicher Afrikaexpeditionen, die Portugal unter Heinrich dem Seefahrer unternahm. Vielleicht zieht es deshalb so viele Segler in den Wintermonaten nach Lagos. Die Kanal ähnliche Einfahrt, an Backbord die Promenade mit den vielen kleinen Verkaufsständen, an Steuerbord der Fischereihafen, die Werft, und schließlich voraus die wirklich sehr gut Marina mit nahezu 500 Plätzen. Yachten mit bis zu 30 Meter Länge auf drei Meter Wassertiefe können hier festmachen. Sämtliche Servicebetriebe sind ebenfalls vor Ort. Umwelttechnisch hat der Hafen die Blaue Flagge für besonderes Engagement in diesem Bereich. Und dann natürlich das lebhafte Lagos selbst mit dem zehn Kilometer langen Sandstrand sowie der schroffen Felsküste.

Lagos war auch augenscheinlich vor Jahrhunderten bereits beliebt. Durch die Afrikafahrten portugiesischer Schiffe gelangten im 15. Jahrhundert die ersten Sklaven aus Guinea und dem Senegal nach Europa, und Lagos entwickelte sich zu einem bedeutenden Sklavenmarkt. Christus Columbus ist vor Lagos auch mal gestrandet. Vielleicht springt deshalb der Funke bei mir noch nicht rüber? Wobei, hier kann man es aushalten. Nur die Preise der Marina sind exorbitant hoch. Das muss nun auch nicht sein! Trotz allem ist die Marina mit „Überwinterern“ immer im voraus bereits ausgebucht.

Lagos selbst ist, wie bereits im vorherigen Blog angemerkt, eine historische und lebhafte Stadt mit einer wunderschönen Küste der westlichen Algarve. Der Tourismus spielt hier eine signifikante Rolle mit entsprechendem Nachtleben, einem historischen Stadtzentrum, das sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt hat.

Was mir bei der Ansteuerung aufgefallen ist, waren die verwitterten Klippen, die spektakulären Grotten und Meereshöhlen, die als das edelste Naturphänomen der Algarve gelten.

Jetzt heißt es aber wieder Abschied nehmen. Eine abendliche gemütliche, atmosphärische Kommunikationsrunde inklusiv Restaurantbesuch mit dem Fanta Four-Eigner bei Gitarrenmusik, live gespielt, und Fachsimpelei hinsichtlich der nächsten Tage, bis sich die Wege in Cadiz trennen werden. Ich muss dann weiter, mein „Hamburger Jung“ hat noch Zeit, und wartet in Cadiz auf seine Frau, um dann gemeinsam weitere Destinationen zu erleben.

Good bye Lagos. Weiter geht es nach Albufeira und Olhao, in die Lagune von Faro. An Vilamoura werde ich wohl vorbei segeln.

Sonnige Grüße von Bord bei 23 Grad und blauem Himmel

HJR