Bording-Time 4.30 Uhr! Der Wecker klingelt um 3.00 Uhr morgens. Man(n), muss das sein? Gut, das es nur zehn Kilometer bis zum Flughafen sind. Der Vorabend-Checkin macht es auch möglich. Nicole, die Liebe, fährt mich hin. Abschiedskuss, der Airbus wartet. Der frühe Vogel fliegt gen Süden. Ab in die Sonne. Um die 20 Grad, zehn Stunden Sonnenschein sind vorhergesagt. Ich habe die Nase voll vom Winter in Hannover. Obwohl, Winter im Norden, na ja. Gut so, dass es bis jetzt noch mehr als moderat war. Aber so langsam wird es auch Frühling. Zumindest sind das meine Hoffnungen.

Wo geht es hin?

Es geht zu den südlichsten und schönsten Küsten des europäischen Festlandes. Kilometerlange Sandstrände, einsame Buchten, ganzjährig angenehme Temperaturen und koloniale Kultur mit netten Menschen und einer bis heute homogenen Landesbevölkerung. Die 50, 60 Plus-Destination Europa in der Gegenwart und Zukunft! Das passt doch. Der Skipper benötigt eine altersgerechte 55+-Auszeit. Nicht ganz – Arbeitstripp.

Seit geraumer Zeit fühle ich mich wie ein Grizzly im Herbst. Herbst des Lebens! Die Grizzly´s werden im Herbst immer unruhig. Gehen auf Jagd nach Futter und gleichzeitig auf die Suche nach einem lauschigen Plätzchen für die Wintermonate. Suchen, fressen, pennen. Bei uns Menschen sieht es etwas anders aus. Die Vorbereitung auf den Lebensabend nenne ich das. Das Anforderungsprofl ist entsprechend skizziert:

  • Angenehmes, sommerliches Ganzjahresklima
  • Stimmige Infrastruktur
  • Moderate Lebenshaltungskosten
  • Attraktives Steuersystem
  • Entsprechende Kulturmöglichkeiten
  • Zeitgemäßer Lebensstandard
  • Funktionierendes Gesundheitssystem
  • Emotionaler Funkenflug
  • Yachthafen mit super Infrastruktur – ganz wichtig
  • Gutes Segelrevier mit vielfältigen Möglichkeiten

Ich bin auf der Suche, unruhig wie ein Grizzly! Fest steht, dass kurz über lang wir als Familie Deutschland teilweise und/oder für immer den Rücken kehren werden. Leben und Arbeiten, Genießen und Wohlfühlen, alles mit entsprechenden Perspektiven für die nächste Generation. Zumindest optional für unseren Junior.

Die Ocean Spirit wird schon hübsch gemacht. Auch in diesem Winter kümmert sich die Weißbach-Werft auf Fehmarn um einige Optimierungs-/Verbesserungsarbeiten.

Der Weg ist das Ziel, oder noch besser: Der Weg ergibt sich während man ihn beschreitet. So bin ich neugierig, was mich 2.800 Auto-Kilometer von Garbsen/Hannover, je nach Rouenverlauf 1.700 bis 2.000 Seemeilen von Fehmarn aus erwartet. Der Landeanflug nach etwas mehr als drei Stunden zum südlichsten Punkt Europas ist schon spektakulär. Atlantik, Steilküste, Lagunen, Sonne und eine gekonnte und harmonische Landung.

Ja, der letzte und einzige Naturhafen vor dem Tore des Mittelmeeres sehe ich auch schon! An der sichersten Hafeneinfahrt des Landes gelegen, im breiten Mündungstrichter des Flusses Arade, erstreckt sich die Marina auf etwa 25 Hektar, umrahmt von den Festungsanlagen „Forte de Santa Catarina“ und „São João“ und von den herrlichen Anlagen des Yachthafens selbst. Die Marina besitzt eine große natürliche Wassertiefe, sodass die Ein- und Ausfahrt in den Hafen tidenunabhängig möglich ist. Die Hafeneinfahrt ist weit, es gibt ausreichend Manöverraum in windgeschützter Lage.

Das ist doch eine Option, oder!?

Eine Woche habe ich mir frei genommen, um alles mehr als genau zu inspizieren.

So, nun viel Spaß beim Rätseln und/oder googeln.

Sonnige Grüße

HJR