Willkommen im Steuerparadies!

Über die finanziellen und steuerrechtlichen Vorteile von Guernsey schreibe ich lieber nicht. Dann wird es Zeit, auszuwandern. Über die Kanalinsel als solches gerne. Guernsey hat uns gefangen genommen. Eine optimale Destination, nicht nur für einen Kurzurlaub, sondern für länger. Und das schreibe ich nicht als Segler. Die quicklebendige Hauptstadt der Insel, St. Peter Port, mit den architektonischen Stilrichtungen, die Hafenatmosphäre, die netten, kommunikativen Menschen und die ländliche Idylle im Inselinneren motivieren wirklich, viel länger zu bleiben. Wir genießen die zwei Tage in der Marina mit dem besonderen Flair und den vielen Kurz- wie Langfahrtseglern.

Erst Alderney und jetzt Guernsey, wir sind uns einig, dass die bisher besuchten Kanalinseln es sehr gut mit uns meinen. Das Traumwetter mit Ostwetter-Lage tut sein übriges dazu!

Es scheint so, dass Guernsey als zweitgrößte Kanalinsel mit etwa 66.000 Einwohnern ein ganz besonderer Ort ist und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Allein die eineinhalb stündige Busfahrt für etwa umgerechnet 1,50 Euro pro Nase für die Inselrundfahrt ist beneidenswert günstig und ein Augenschmaus. Diese vielfältige Landschaft, die Klippenwege, die vorgelagerten Felsenformationen im Westen der Insel, die Sandstrände, der Golfplatz, die wirklich schmalen Straßen mit den Mauern an jeder Seite, die Spaziergänge und die Shoppingtour durch St. Peter Port haben sehr viel Freude bereitet. Selbst unser Junior ließ sich zu einem positiven Kommentar hinreißen.

Nun an dieser Stelle einmal ein paar Tipps für die segelinteressierten LeserInnen, die gerne auch einmal nach Guernsey segeln möchten (Alderney nicht vergessen):

Die Ansteuerung von Norden kommend durch Little Russel ist einfach und problemlos. Die Anmeldung bei St. Peter Port Control eine gut gemeinte Empfehlung. Sobald Sie in den Vorhafen einlaufen, werden Sie bereits von den Marina-Mitarbeitern in ihren Booten in Empfang genommen und an die Wartestege (einer mit Landzugang) gebeten. Das Einlaufen in die Victoria Marina erfolgt dann auch ausschließlich auf Anweisung der Hafenmeister. Wichtige Angaben sind Länge und Tiefe des Schiffes. Dann wird jeder Segler „geführt“. In St. Peter Port gibt es alles, was das Seglerherz begehrt. Alles Weitere soll/muss Routine sein. Wie auf Alderney, kein großes, formelles Einklarieren. Ein Dokument ausfüllen, ab in den Briefkasten am Steg und das war es. Ach ja, Hafengebühren müssen natürlich auch bezahlt werden.

Nach zwei Tagen verabschieden wir uns wieder, lassen Jersey aus und segeln direkt in Richtung der französischen Westküste, um das gute Wetter, insbesondere die östlichen Winde für uns zu nutzen, um schnellstmöglich um das Westkap Frankreichs (Quessant) zu gelangen. Denn ab dem Wochenende sollen für einige Tage südwestliche Winde mit Regen kommen. Dann liegen wir, so möchte es der Skipper, wohlbehütet in der Marina Camaret sur Mer. Dann beginnt gemäß Aussage von vielen Seglern, die wir bisher getroffen und gesprochen haben, das Seglerparadies und wir haben genügend Zeit, entspannt und gemütlich von Hafen zu Hafen zu shippern. Kultur, Land und Leute und vieles mehr. Wir werden sehen.

Sonnige Grüße von der Familiencrew von Bord

HJR