Europa hat uns wieder – vivre la France

Vor zwei Tagen noch außerhalb Europas, quasi unter der königlichen Aufsicht der Queen und nun wieder in Europa. Denn die Kanalinseln gehören, wie jeder weiß, nicht zu Europa. Einfach einmal zum Diesel tanken nach Guernsey. Für umgerechnet etwa 0,80 Euro für einen Liter Diesel ist es gerade zu eine Pflicht voll zu tanken.

Innerhalb 12 Stunden sind wir von Guernsey zur westlichen Bretagne, nach Roscoff, gesegelt. Die Bretagne ist die größte Halbinsel Frankreichs und der westlichste Ausläufer des europäischen Festlands sowie dem Spiel der gewaltigen Gezeiten mit den entsprechenden Strömungen ausgesetzt. Es erwarten uns außergewöhnliche Landschaften, eine faszinierende Natur und es soll auch eine lebendige bretonische Kultur geben. Und das Beste steht uns gemäß Aussagen vieler Segler noch bevor. Ab Camaret sur Mer befinden wir uns im französischen Segelparadies.

Wir liegen für eineinhalb Tage in der 2012 neu erbauten Marina von Roscoff. Gleich in Reichweite des Tiefwasser-, Fähr-, Handels- und Fischerhafens und zugleich Port of Entry. Die Marina und Roscoff selbst sind ganz nett. Eine kleine, charmante alte Korsaren-Stadt am Meer. Die malerische Altstadt mit dem trocken fallenden Hafen, dem Geruch vom Meer, den kleinen, vielfältigen Geschäften, den Gassen und dem außergewöhnlichen, lieblichen Flair können wir uns nicht entziehen. War insbesondere ich von Frankreich bis jetzt nicht so angetan, so revidiere ich ab jetzt hier in der nördlichen Bretagne meine Meinung. Und, wie bereits erwähnt, sollen die schönsten Plätze in den nächsten Tagen noch folgen.

Die Marina bietet entsprechenden Service mit den dazugehörigen Fachbetrieben. Auch ein guter Platz, um das Schiff hier überwintern zu lassen. Bei über 2000 Sonnenstunden im Jahr und milden Wintern eine Option. Zumal es eine Bahnverbindung nach Paris gibt. Und, Fährverbindungen nach England, Irland und Bilbao/Spanien gibt es auch noch.

Wir nutzen den sonnigen Nachmittag um uns nicht nur die architektonisch schöne Altstadt selbst, sondern auch die soliden, imposanten Stadthäuser mit den teilweise wunderschönen Gärten anzuschauen. Ein wirklich kleiner, dynamischer, wirtschaftlich erfolgreicher Badeort, indem es sich sicherlich gut leben lässt.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass auf den Feldern fast ausschließlich die berühmten rosa Zwiebeln angebaut werden. „Mir tränen jetzt noch die Augen“.

Sonnige Grüße von Bord

HJR