Fischerei, Tourismus, Tauchen, Golf und Tapas statt Zuckerrohr!

Nach der Starkwind bedingten Gefangenschaft im Hafen nun fast Flaute auf dem Weg nach Motril. Wir sind zu unserer letzten Reise in Richtung Malaga aufgebrochen. Nach sechs Stunden unter Motor erreichen wir die Stadt der Zuckerfabriken. Acht an der Zahl soll es in Motril geben. Die Ansteuerung von Osten ohne Riffe und/oder Untiefen ist easy. Die Industrie- und Handelsstadt mit Fischereihafen und Marina beherbergt etwa 60.000 Einwohner und ist ein idealer Ausgangspunkt zur cirka 50 Kilometer entfernten Stadt Granada. Von hier aus gehen mehrmals wöchentlich Fähren nach Nordafrika in die spanische Enklave Melilla und zur marokkanischen Stadt Nador.
Aber, wo sind wir hier gestrandet? Die gesamte Stadt wirkt wie ausgestorben, schläft, ist wohl noch im Winterschlaf. Die Werftmarina knöpft uns 40 Euro für eine Nacht ab. Tote Hose! Das Stadtmarketing vermarktet Motril natürlich entsprechend.

Was uns auffällt, viele Schilder in den Restaurants sind auch in arabischer Sprache verfasst. Die Vergangenheit grüßt – Motril wurde von den Mauren gegründet und hieß mal Mu-Tra-Yil.

Mein bisheriger persönlicher Höhepunkt in Motril ist die fotografierte Bananenblüte. Vielleicht machen wir auf dem Rückweg nochmals Halt in Motril und schauen uns die Altstadt an. Zweieinhalb Kilometer Fußmarsch hin und dann auch wieder zurück. Wie war das noch mit den 10.000 Schritten pro Tag!? Aber erst einmal segeln wir weiter nach Malaga, wo wir ein, zwei Tage verweilen möchten, bevor wir uns wieder gen Osten nach Almerimar aufmachen.

Alles zurück auf Anfang. Die Familiencrew trampt. Ran an den Straßenrand, gleich neben der Bushaltestelle, Daumen raus und ruckzuck geht es per Anhalter nach Motril. Da staunt mein fast Achtzehnjähriger. Papa der Tramper, Junior lernt fürs Leben. Ein netter Rumäne, der bereits seit 18 Jahren hier in Andalusien lebt, nimmt uns mit seinem Transporter mit nach Motril. Kommunikation mit Händen und Füßen, ein wenig Englisch, einige Brocken Deutsch, geht doch. In fünf Minuten sind wir in der City. Ist ja doch ein nettes Städtchen mit der viel beschriebenen Kirche auf dem höchsten Punkt der Stadt. Es ist die Kirche von etwa 12 verschiedenen Gotteshäusern in dieser andalusischen Stadt. Ein kleiner Stadtbummel, nettes Café, Cappuccino, kleines Stück Kuchen, der Ausflug hat sich gelohnt. Und nun geht es für einen Euro mit dem Bus zum Hafen, ab aufs Schiff, Leinen los und weiter entlang der Küste.

Sonnige Grüße von Bord

HJR & Family